Nachdem ich Ihnen vor einer Woche bereits einen ersten Überblick über die Studie "Recruting Trends" im Mittelstand verschafft habe, habe ich nun die Möglichkeit aus erster Hand von Thomas Aufermann zu erfahren, welches die interessantesten Aussagen aus der Studie sind. Mein Gesprächspartner - Herr Aufermann - war vor seiner Tätigkeit als Senior Sales Director Central Europe bei der Monster Worldwide Deutschland GmbH unter anderem bei Microsoft und British Telecom tätig.
Tim Verhoeven: Warum fokussiert sich Monster nun auch stärker auf den Mittelstand?
Thomas Aufermann: Kleine und mittelständische Unternehmen sorgen für Wachstum, Innovation und Beschäftigung in Deutschland, etwa 70 Prozent aller Arbeitskräfte entfallen auf den Mittelstand. Das spiegelt sich auch in der Kundenstruktur von Monster wider, entsprechend unterstützen wir kleine und mittelständische Firmen bereits seit über zehn Jahren mit individuellen Rekrutierungslösungen, aktuell mit einem eigenen Mittelstands-Team aus 40 Experten.
Neben unseren Produkten und unserer Expertise bieten wir noch viel mehr und unterstützen bereits seit einigen Jahren diverse Initiativen und Förderprogramme für den Mittelstand. Bereits zum fünften Mal in Folge engagieren wir uns als Goldsponsor für das Mittelstandsprogramm. Ziel dieser Initiative ist es, durch die Förderung von Innovationen die Wettbewerbsfähigkeit mittelständischer Unternehmen nachhaltig zu verbessern. Monster war darüber hinaus 2010 und 2011 als Sponsor auf dem Mittelständischen Unternehmertag, der überregionalen und branchenübergreifenden Plattform für den Mittelstand, in Leipzig vertreten.
Tim Verhoeven: Welche Aktivitäten gab/gibt es in diesem Jahr?
Thomas Aufermann: Seit März 2012 kooperieren wir mit dem größten branchenübergreifenden und unabhängigen Unternehmerverband Deutschlands, dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. (BVMW) im Bereich Recruiting. Um die Unternehmen bei der Suche nach Fachpersonal zu unterstützen und Employer Branding-Möglichkeiten aufzuzeigen, verlassen wir uns nicht nur auf unsere langjährige Erfahrung. Seit fünf Jahren erstellen wir jährlich in Zusammenarbeit mit dem Centre of Human Resource Information Systems (CHRIS) der Universitäten Bamberg und Frankfurt a.M. die Studie „Recruiting Trends im Mittelstand“, die repräsentative Aussagen über die Personalbeschaffung in kleinen und mittelständischen Unternehmen liefert. So kennen wir die spezifischen Herausforderungen dieser Arbeitgeber ganz aktuell und können maßgeschneiderte Lösungen dafür anbieten.
Tim Verhoeven: Herr Aufermann, was sind aus Ihrer Sicht die drei relevantesten Kernaussagen Ihrer Studie?
Thomas Aufermann: Die wichtigste Kernaussage der Mittelstands-Studie: Der Fachkräftemangel ist im Mittelstand real. Die Besetzbarkeit von offenen Stellen ist weiterhin die größte Herausforderung für mittelständische Unternehmen: Fast die Hälfte der befragten Mittelständler geht aktuell davon aus, dass sie ihre Vakanzen dieses Jahr gar nicht oder nur schwer besetzen können. Eine Knappheit an Kandidaten sehen die Unternehmen vor allem in den Fachrichtungen IT sowie Forschung & Entwicklung. Dabei wird verstärkt Personal nachgefragt, das ist eine weitere Kernaussage: Über 90 Prozent der mittelständischen Unternehmen wollen im Jahr 2012 neue Mitarbeiter einstellen. Die dritte wichtige Aussage betrifft mögliche Auswege aus dem Fachkräftemangel: Von den befragten Unternehmen sehen 55 Prozent ältere Menschen als eine mögliche Antwort auf den Personalmangel. 87 Prozent aller mittelständischen Unternehmen in Deutschland versuchen, Mitarbeiter möglichst bis zu deren Renteneintritt an das Unternehmen zu binden.
Tim Verhoeven: Inwiefern unterscheiden sich die Recruiting-Trends im Mittelstand von den Recruiting-Trends von Konzernen?
Thomas Aufermann: Da wir sowohl Großunternehmen als auch KMUs zu unseren Kunden zählen, ist es wichtig, die unterschiedlichen Anforderungen im Beratungs- und Produktbedarf zu kennen. Welche diese Unterschiede sind, wissen wir unter anderem durch die Studienreihen. So zeigen die Ergebnisse, dass sich in bestimmten Bereichen die Rekrutierungsanforderungen im Mittelstand von denen in Großunternehmen klar unterscheiden. Zwar betrifft das grundsätzliche Problem des Fachkräftemangels große wie kleine Unternehmen, die kleineren sind aber deutlich stärker betroffen, weil sie z.B. weniger Möglichkeiten haben, Engpässe innerhalb der eigenen Belegschaft aufzufangen und zu überbrücken. Der größte Unterschied liegt bekanntermaßen in der oftmals geringeren Bekanntheit mittelständischer Unternehmen als Arbeitgeber.
Das Fehlen einer Arbeitgebermarke macht es für Mittelständler noch schwerer, sich im „War for Talents“, also dem Kampf um die besten Köpfe, gegen größere und als Arbeitgeber bekannte Unternehmen zu behaupten. Wir sehen im Vergleich unserer Studien, dass sich Großunternehmen oftmals viel schneller an moderne Technologien und Kanäle wie Social Media heranwagen und sich so frühzeitig eine neue Möglichkeit zur Zielgruppenansprache erschließen. Kleine und mittelständische Firmen sind weniger experimentierfreudig. Dabei hängt das erfolgreiche Bestehen im Kampf um begehrte Fachkräfte und im Wettbewerb mit großen Namen davon ab, aktuelle Trends zu erkennen und sich neuen Technologien und Herausforderungen zu stellen. Während 28 Prozent der deutschen Großunternehmen bereits über eine Social-Media-Strategie verfügen, und über die Hälfte der Studienteilnehmer soziale Netzwerke zur Veröffentlichung von Stellenanzeigen, zur aktiven Suche nach Kandidaten und für Employer Branding nutzen, haben Social-Media-Anwendungen für mittelständische Unternehmen hingegen noch keine große Bedeutung bei der Suche nach neuen Mitarbeitern. Einen Grund für den geringen Einsatz von sozialen Netzwerken im Recruiting sehen 62 Prozent der befragten mittelständischen Unternehmen in den noch fehlenden Fähigkeiten von Recruitern, um die Anwendungen sinnvoll einsetzen zu können.
Tim Verhoeven: Inwiefern sehen Sie eine Veränderung bei Mittelständischen Unternehmen im Bereich Personalmarketing/Recruiting in den letzten Jahren?
Thomas Aufermann: Trotz einiger Veränderungen der Trends – die wesentlichen Herausforderungen sind gleich geblieben. Dazu zählen immer noch die effiziente Personalbeschaffung, technische Fortschritte, Wandel der Kommunikationsgewohnheiten und Fachkräftemangel. Verändert hat sich aber, wenn man die Studien von 2008 und 2012 vergleicht, beispelsweise der Eingang der Bewerbung im Unternehmen. Gingen 2007 noch mehr als die Hälfte der Bewerbungen als klassische Mappe ein, so erreicht aktuell lediglich noch etwa jede zweite Bewerbung per Post das Unternehmen. Demgegenüber stieg der Anteil elektronischer Bewerbungen per E-Mail oder standardisiertem Bewerbungsformular auf 48 Prozent an. Somit sind der Anteil der elektronischen Bewerbungen und der papierbasierter Bewerbungsmappen nahezu gleich und die Mittelständler erwarten, dass sich dieses Verhältnis in den nächsten Jahren weiter zugunsten der elektronischen Bewerbung verschieben wird. Eine weitere Änderung: In Folge des zunehmenden War for Talents hat sich im Mittelstand zwangsläufig der Fokus auf das Employer Branding verstärkt. Der Arbeitsmarkt wird zum Arbeitnehmermarkt, die Fachkräfte können sich quasi von den Unternehmen hofieren lassen.
Tim Verhoeven: Wie sehen Sie in diesem Kontext die Wettbewerbssituation zwischen Mittelstand und größeren Konzernen?
Thomas Aufermann: Viele mittelständische Unternehmen konkurrieren am Arbeitsmarkt mit großen Konzernen, die durch ihr starkes Markenimage eine hohe Bekanntheit haben. Dabei bieten sie oft attraktive Bedingungen, mit denen sie bei Bewerbern punkten könnten, wenn diese sie denn kennen würden. Hier müssen mittelständische Firmen also dringend umdenken und in ihre Wettbewerbsfähigkeit investieren. Es gilt, die eigenen Vorteile herauszuarbeiten, sich als attraktiven Arbeitgeber gegenüber der Zielgruppe darzustellen und sich dadurch von Wettbewerbern im Arbeitsmarkt positiv abzuheben. Ein erfolgreiches Employer Branding hilft durch eine höhere Identifikation und durch den Aufbau einer emotionalen Bindung zudem, qualifizierte Mitarbeiter langfristig im Unternehmen zu halten.
Tim Verhoeven: Warum nutzen aus Ihrer Sicht mittelständische Unternehmen den Kanal Social Media fast ausschließlich zur direkten Kandidatensuche anstatt für Stellenschaltung o.ä.?
Thomas Aufermann: Man kann pauschal sagen, dass Social-Media-Anwendungen für mittelständische Unternehmen bisher noch in der Aufbauphase sind. Es gilt einmal nachzuforschen, wo die eigentlichen Herausforderungen liegen: Hinsichtlich der konkreten Nutzung von Social-Media-Anwendungen für die Personalbeschaffung zeigt die Studie, dass neun Prozent aller offenen Stellen in mittelständischen Unternehmen auf Facebook und etwa jede zwanzigste Stelle über Xing ausgeschrieben werden. Für Imagewerbung nutzen sieben Prozent der Mittelständler Xing, noch weniger setzen auf Facebook. Aber auch bei der aktiven Suche nach Kandidaten nutzen nur zwei Prozent der Befragten häufig oder sehr häufig Facebook und Xing. Als ein Grund für den geringen Einsatz von Social Media in der mittelständischen Personalbeschaffung nennen 62 Prozent der befragten Unternehmen, dass Recruiter erst einmal neue Fähigkeiten erlernen müssten, um die Anwendungen sinnvoll einsetzen zu können. Dabei denkt fast die Hälfte, dass Social-Media-Anwendungen einfach zu nutzen seien und die Leistungsfähigkeit der Recruiter erhöhe.
So wird deutlich, dass der Einsatz von Social-Media-Anwendungen zwar technisch einfach möglich ist, jedoch die Konzeption und damit verbundenen Veränderungen die eigentliche Herausforderung darstellen. Da Social Media je nach Unternehmen und gesuchter Zielgruppe eine hervorragende Ergänzung gerade für das Employer Branding darstellen können, gehört zu unserem Service auch die Beratung mittelständischer Unternehmen in diesem Bereich: Monster entwickelt Strategien und Maßnahmen zur Arbeitgebermarkenbildung. Unser erfahrenes Beratungsteam „Monster Consultancy Services“ führt seit sechs Jahren erfolgreich komplexe Kampagnen durch, die die ganze Bandbreite von der Optimierung der klassischen Stellenanzeige bis zur intelligenten Employer-Branding- und Recruiting-Kampagne abdecken. Zudem bieten wir mit unserer weltweit verfügbaren Facebook-Applikation BeKnown eine professionelle Networking-Plattform für Unternehmen, um sich als Top-Arbeitgeber zu präsentieren. Personalverantwortliche können auf BeKnown die Reichweite des größten und aktivsten sozialen Netzwerks der Welt nutzen, um ihr Recruitment-Netzwerk auszubauen und zu verbessern, um so Talente zu finden und anzusprechen.
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Tim Verhoeven: Welche Aktivitäten gab/gibt es in diesem Jahr?
Thomas Aufermann: Seit März 2012 kooperieren wir mit dem größten branchenübergreifenden und unabhängigen Unternehmerverband Deutschlands, dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. (BVMW) im Bereich Recruiting. Um die Unternehmen bei der Suche nach Fachpersonal zu unterstützen und Employer Branding-Möglichkeiten aufzuzeigen, verlassen wir uns nicht nur auf unsere langjährige Erfahrung. Seit fünf Jahren erstellen wir jährlich in Zusammenarbeit mit dem Centre of Human Resource Information Systems (CHRIS) der Universitäten Bamberg und Frankfurt a.M. die Studie „Recruiting Trends im Mittelstand“, die repräsentative Aussagen über die Personalbeschaffung in kleinen und mittelständischen Unternehmen liefert. So kennen wir die spezifischen Herausforderungen dieser Arbeitgeber ganz aktuell und können maßgeschneiderte Lösungen dafür anbieten.
Tim Verhoeven: Herr Aufermann, was sind aus Ihrer Sicht die drei relevantesten Kernaussagen Ihrer Studie?
"Der Fachkräftemangel ist im Mittelstand real!"
Thomas Aufermann: Die wichtigste Kernaussage der Mittelstands-Studie: Der Fachkräftemangel ist im Mittelstand real. Die Besetzbarkeit von offenen Stellen ist weiterhin die größte Herausforderung für mittelständische Unternehmen: Fast die Hälfte der befragten Mittelständler geht aktuell davon aus, dass sie ihre Vakanzen dieses Jahr gar nicht oder nur schwer besetzen können. Eine Knappheit an Kandidaten sehen die Unternehmen vor allem in den Fachrichtungen IT sowie Forschung & Entwicklung. Dabei wird verstärkt Personal nachgefragt, das ist eine weitere Kernaussage: Über 90 Prozent der mittelständischen Unternehmen wollen im Jahr 2012 neue Mitarbeiter einstellen. Die dritte wichtige Aussage betrifft mögliche Auswege aus dem Fachkräftemangel: Von den befragten Unternehmen sehen 55 Prozent ältere Menschen als eine mögliche Antwort auf den Personalmangel. 87 Prozent aller mittelständischen Unternehmen in Deutschland versuchen, Mitarbeiter möglichst bis zu deren Renteneintritt an das Unternehmen zu binden.
Tim Verhoeven: Inwiefern unterscheiden sich die Recruiting-Trends im Mittelstand von den Recruiting-Trends von Konzernen?
Thomas Aufermann: Da wir sowohl Großunternehmen als auch KMUs zu unseren Kunden zählen, ist es wichtig, die unterschiedlichen Anforderungen im Beratungs- und Produktbedarf zu kennen. Welche diese Unterschiede sind, wissen wir unter anderem durch die Studienreihen. So zeigen die Ergebnisse, dass sich in bestimmten Bereichen die Rekrutierungsanforderungen im Mittelstand von denen in Großunternehmen klar unterscheiden. Zwar betrifft das grundsätzliche Problem des Fachkräftemangels große wie kleine Unternehmen, die kleineren sind aber deutlich stärker betroffen, weil sie z.B. weniger Möglichkeiten haben, Engpässe innerhalb der eigenen Belegschaft aufzufangen und zu überbrücken. Der größte Unterschied liegt bekanntermaßen in der oftmals geringeren Bekanntheit mittelständischer Unternehmen als Arbeitgeber.
"Kleine und mittelständische Firmen sind weniger experimentierfreudig"
Das Fehlen einer Arbeitgebermarke macht es für Mittelständler noch schwerer, sich im „War for Talents“, also dem Kampf um die besten Köpfe, gegen größere und als Arbeitgeber bekannte Unternehmen zu behaupten. Wir sehen im Vergleich unserer Studien, dass sich Großunternehmen oftmals viel schneller an moderne Technologien und Kanäle wie Social Media heranwagen und sich so frühzeitig eine neue Möglichkeit zur Zielgruppenansprache erschließen. Kleine und mittelständische Firmen sind weniger experimentierfreudig. Dabei hängt das erfolgreiche Bestehen im Kampf um begehrte Fachkräfte und im Wettbewerb mit großen Namen davon ab, aktuelle Trends zu erkennen und sich neuen Technologien und Herausforderungen zu stellen. Während 28 Prozent der deutschen Großunternehmen bereits über eine Social-Media-Strategie verfügen, und über die Hälfte der Studienteilnehmer soziale Netzwerke zur Veröffentlichung von Stellenanzeigen, zur aktiven Suche nach Kandidaten und für Employer Branding nutzen, haben Social-Media-Anwendungen für mittelständische Unternehmen hingegen noch keine große Bedeutung bei der Suche nach neuen Mitarbeitern. Einen Grund für den geringen Einsatz von sozialen Netzwerken im Recruiting sehen 62 Prozent der befragten mittelständischen Unternehmen in den noch fehlenden Fähigkeiten von Recruitern, um die Anwendungen sinnvoll einsetzen zu können.
Tim Verhoeven: Inwiefern sehen Sie eine Veränderung bei Mittelständischen Unternehmen im Bereich Personalmarketing/Recruiting in den letzten Jahren?
Thomas Aufermann: Trotz einiger Veränderungen der Trends – die wesentlichen Herausforderungen sind gleich geblieben. Dazu zählen immer noch die effiziente Personalbeschaffung, technische Fortschritte, Wandel der Kommunikationsgewohnheiten und Fachkräftemangel. Verändert hat sich aber, wenn man die Studien von 2008 und 2012 vergleicht, beispelsweise der Eingang der Bewerbung im Unternehmen. Gingen 2007 noch mehr als die Hälfte der Bewerbungen als klassische Mappe ein, so erreicht aktuell lediglich noch etwa jede zweite Bewerbung per Post das Unternehmen. Demgegenüber stieg der Anteil elektronischer Bewerbungen per E-Mail oder standardisiertem Bewerbungsformular auf 48 Prozent an. Somit sind der Anteil der elektronischen Bewerbungen und der papierbasierter Bewerbungsmappen nahezu gleich und die Mittelständler erwarten, dass sich dieses Verhältnis in den nächsten Jahren weiter zugunsten der elektronischen Bewerbung verschieben wird. Eine weitere Änderung: In Folge des zunehmenden War for Talents hat sich im Mittelstand zwangsläufig der Fokus auf das Employer Branding verstärkt. Der Arbeitsmarkt wird zum Arbeitnehmermarkt, die Fachkräfte können sich quasi von den Unternehmen hofieren lassen.
Tim Verhoeven: Wie sehen Sie in diesem Kontext die Wettbewerbssituation zwischen Mittelstand und größeren Konzernen?
Thomas Aufermann: Viele mittelständische Unternehmen konkurrieren am Arbeitsmarkt mit großen Konzernen, die durch ihr starkes Markenimage eine hohe Bekanntheit haben. Dabei bieten sie oft attraktive Bedingungen, mit denen sie bei Bewerbern punkten könnten, wenn diese sie denn kennen würden. Hier müssen mittelständische Firmen also dringend umdenken und in ihre Wettbewerbsfähigkeit investieren. Es gilt, die eigenen Vorteile herauszuarbeiten, sich als attraktiven Arbeitgeber gegenüber der Zielgruppe darzustellen und sich dadurch von Wettbewerbern im Arbeitsmarkt positiv abzuheben. Ein erfolgreiches Employer Branding hilft durch eine höhere Identifikation und durch den Aufbau einer emotionalen Bindung zudem, qualifizierte Mitarbeiter langfristig im Unternehmen zu halten.
Tim Verhoeven: Warum nutzen aus Ihrer Sicht mittelständische Unternehmen den Kanal Social Media fast ausschließlich zur direkten Kandidatensuche anstatt für Stellenschaltung o.ä.?
"62 % der Mittelständler denken, dass Recruiter zuerst neue Fähigkeiten erlernen müssen, um Social Media sinnvoll einsetzen zu können"
Thomas Aufermann: Man kann pauschal sagen, dass Social-Media-Anwendungen für mittelständische Unternehmen bisher noch in der Aufbauphase sind. Es gilt einmal nachzuforschen, wo die eigentlichen Herausforderungen liegen: Hinsichtlich der konkreten Nutzung von Social-Media-Anwendungen für die Personalbeschaffung zeigt die Studie, dass neun Prozent aller offenen Stellen in mittelständischen Unternehmen auf Facebook und etwa jede zwanzigste Stelle über Xing ausgeschrieben werden. Für Imagewerbung nutzen sieben Prozent der Mittelständler Xing, noch weniger setzen auf Facebook. Aber auch bei der aktiven Suche nach Kandidaten nutzen nur zwei Prozent der Befragten häufig oder sehr häufig Facebook und Xing. Als ein Grund für den geringen Einsatz von Social Media in der mittelständischen Personalbeschaffung nennen 62 Prozent der befragten Unternehmen, dass Recruiter erst einmal neue Fähigkeiten erlernen müssten, um die Anwendungen sinnvoll einsetzen zu können. Dabei denkt fast die Hälfte, dass Social-Media-Anwendungen einfach zu nutzen seien und die Leistungsfähigkeit der Recruiter erhöhe.
So wird deutlich, dass der Einsatz von Social-Media-Anwendungen zwar technisch einfach möglich ist, jedoch die Konzeption und damit verbundenen Veränderungen die eigentliche Herausforderung darstellen. Da Social Media je nach Unternehmen und gesuchter Zielgruppe eine hervorragende Ergänzung gerade für das Employer Branding darstellen können, gehört zu unserem Service auch die Beratung mittelständischer Unternehmen in diesem Bereich: Monster entwickelt Strategien und Maßnahmen zur Arbeitgebermarkenbildung. Unser erfahrenes Beratungsteam „Monster Consultancy Services“ führt seit sechs Jahren erfolgreich komplexe Kampagnen durch, die die ganze Bandbreite von der Optimierung der klassischen Stellenanzeige bis zur intelligenten Employer-Branding- und Recruiting-Kampagne abdecken. Zudem bieten wir mit unserer weltweit verfügbaren Facebook-Applikation BeKnown eine professionelle Networking-Plattform für Unternehmen, um sich als Top-Arbeitgeber zu präsentieren. Personalverantwortliche können auf BeKnown die Reichweite des größten und aktivsten sozialen Netzwerks der Welt nutzen, um ihr Recruitment-Netzwerk auszubauen und zu verbessern, um so Talente zu finden und anzusprechen.
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