Recruiting-Trends 2013 - Ein Interview mit Florian Teufel

Heute folgt eine Nachbetrachtung der Studie "Recruiting-Trends 2013" von Absolventa, für welche sich netterweise Florian Teufel - Junior Online Marketing Manager bei Absolventa - bereit erklärt hat, mir in einem Interview Rede und Antwort zu stehen.

Tim Verhoeven:  Hallo Florian, was bewog euch dazu, die Studie "Recruiting-Trends 2013" durchzuführen?

Florian Teufel: Wir verstehen uns als innovativer Recruiting-Anbieter, der eine junge Zielgruppe anspricht. Deshalb ist es für uns wichtig, Trends zu verstehen. Dieses Wissen setzen wir zwar alltäglich bei der Beratung unserer Kunden ein, jedoch wollten wir es nun in einer Infografik zusammenfassen, um auf HR-Herausforderungen der kommenden Jahre hinzuweisen.


Tim Verhoeven: Erläutere meinen Lesern bitte kurz den Rahmen eurer Studie. Worauf bezieht ihr Euch bei den Ergebnissen?

Florian Teufel: Wir beziehen uns auf wissenschaftliche Referenzstudien, die wir in einen neuen Kontext setzen. Bei der Auswahl von Referenzstudien achten wir auf Professionalität und Glaubwürdigkeit. So beziehen wir uns unter anderem auf eine Google Studie zum mobilen Verhalten der Zielgruppe unter 25 Jahren sowie Planungen des Bundeskultusministeriums zum Studenten- bzw. Absolventenaufkommen der kommenden Jahre.

Tim Verhoeven: Mir gefällt, dass in eurer Studie auch negative Beispiele zu finden sind. Warum habt ihr gerade diese Worst-Practices gewählt?

Florian Teufel: Einerseits haben wir haben konkret diese Beispiele gewählt, weil sie eindrücklich zeigen, was passiert wenn man mit der falschen Botschaft kommuniziert. Andererseits sind diese Beispiele vielen Recruitern geläufig und lassen sich somit leicht nachvollziehen. An dieser Stelle muss man aber klar sagen, dass nicht alles, was bei uns als „worst practice“ genannt ist, auch tatsächlich schlecht ist. So passen beispielsweise Rap-Videos nicht zur Marke EDEKA, da das Video sehr gestellt wirkt. Lustige Videos in Verbindung mit einer gut strukturieren Kampagne, wie beispielsweise „das Handwerk rappt nicht“-Video funktionieren hingegen sehr gut. Bei Employer Branding Maßnahmen und der Kommunikation mit der Zielgruppe muss mal als Arbeitgeber authentisch sein. Ohne eine glaubwürdige Botschaft gehen die Maßnahmen ins Leere. Eine gute Möglichkeit ist es zum Beispiel, dass man Mitarbeiter kommunizieren lässt, anstatt die Marketingabteilung Hochglanz-Broschüren mit überkandidelten PR-Texten verteilen zu lassen.

Tim Verhoeven:  Warum habt ihr gerade diese Best-Practices ausgewählt - es gibt ja deutlich mehr gute Beispiele mittlerweile?

Florian Teufel: Die Beispiele, die wir ausgewählt haben, eignen sich für eine breite Zielgruppe, sprich vom kleinen Startup bis hin zum Großkonzern und sind nebenbei noch kosteneffizient. Viele der best cases bestechen dabei mit einem hohen Innovationsgrad, es sind Aktionen, die bis dato in dieser Form nicht dagewesen sind. Selbstverständlich gibt es noch viele weitere tolle Beispiele.

Tim Verhoeven: Die Studie heißt "Recruiting Trends 2013". Was hat sich eurer Meinung nach im Vergleich zu 2012 geändert?

Florian Teufel: Viele Unternehmen haben aus Fehlern und guten Beispielen in 2012 gelernt und legen immer mehr Wert auf professionelles Employer Branding. Gleichzeitig bieten immer mehr Agenturen professionelles Arbeitgebermarketing an. Das führt dazu, dass Employer Branding immer zielgerichteter umgesetzt wird. Diese Professionalisierung macht es wiederum immer schwieriger, bei Absolventen durch generisches Employer Branding zu punkten. Innovative Maßnahmen, welche die junge Zielgruppe zielgerichtet aktivieren, sind dabei erfolgreich. Man kann also festhalten – der „war for talents“ verschärft sich weiter.

Und hier als Schmankerl die Infografik dazu :-)

Kommentare

  1. Vielen Dank für das kurzweilige Interview!
    Aktuelle Studien über das Personalmarketing und Employer Branding können auch unter www.perwiss.de bzw. eine Personalmarketing Studie direkt kostenlos über http://www.index-hr.de/marktforschung/studien/index-personalmarketing-report-2013/ angesehen werden.
    Mit Hilfe der Studien bekommt man nochmal anhand diverser Kennzahlen einen fundierten Eindruck darüber, wo die Schwerpunkte in Zukunft liegen werden.

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