Proud to be HR? Warum uns ein wenig mehr Stolz und Selbstvewusstsein gut täte


In der letzten Woche hatte ich das außerordentliche Vergnügen im Rahmen der Personalmanagementkongresses (PMK2018 #proudtobehr) an einer Podiumsdiskussion zum Thema "Proud out loud" teilzunehmen. Neben mir waren Eva Stock (hrisnotacrime), Sergej Zimpel (Dinosaurswilldie)  Simone Janson (Berufebilder) und Jens Kollmann (LovingHR) teilnehmer dieser Diskussion - moderiert von Robindro Ullah. Die Kernfrage, zu der wir uns diskutiert haben: Können / Sollten HRler stolz auf ihren Job sein? Auch, wenn ich auch generalistische HR-Erfahrung habe, spreche ich da natürlich in erster Linie als Recruiter und für das Berufsfeld Recruiting.


Personaler braucht niemand; die jammern doch nur und sind der administrative Wurmfortsatz des Unternehmens. Personaler sind nicht am Unternehmenserfolg beteiligt; haben keine Ahnung vom Business, sind viel zu selbstreferenziell. Und sowieso ist HR doch das Abstellgleis für gescheiterte Karrieren - denn HR kann doch jeder! Angriffsfläche hätte es mehr als genug gegeben - aber die Diskussion war sehr harmonisch.

Warum? Die Personaler des Podiums waren allesamt Blogger oder Podcaster - zu neudeutsch Influencer, die sicherlich nicht so aktiv in die Öffentlichkeit gehen würden, wenn man nicht auch stolz auf "HR" wäre. Auch aus dem Publikum waren wenige kritische Töne zu hören - weil diejenigen, die eine komplett andere Meinung hatten, schlichtweg nicht dabei waren.

Trotzdem gab es ein paar Punkte, die interessant genug waren, dass ich sie hier zur Diskussion stellen möchte - manche dieser Thesen stammten auch in Gesprächen nach der Podiumsdiskussion. Diese Punkte entsprechen nicht zwingend meiner Meinung, aber sind deswegen auch angenehm kontrovers:

1.) Natürlich müssen wir stolz und selbstbewusst sein:
Wir werden auch zukünftig nicht ernst genommen, wenn wir nicht selbstbewusst auftreten - und dazu gehört auch ein Mindestmaß an Stolz.

2.) Wir müssen erst einmal unseren Job gut machen:
So lange es so viele Dinge gibt, die nicht laufen, braucht man nicht mit Stolz anfangen. So lange beispielsweise Bewerber noch wochenlang auf Rückmeldungen warten, ist Stolz deplatziert.

3.) Weniger Jammern - mehr (sich) positiv Verkaufen:
Nehmen wir uns ein Beispiel am Sales. Die machen sich keine Gedanken über Daseinsberechtigung oder sowas und selbst wenn mal etwas nicht gut läuft, wird es voller Stolz positiv verkauft. Davon können wir uns eine Scheibe abschneiden!

4.) Blos nicht! Personaler sollten auch nicht so viel nach Außen gehen:
Es gibt schon zu viele Personaler, die nach Außen gehen und sich stolz zeigen. Dabei sollte man sich als Personaler in erster Linie um seinen Job kümmern und das reicht.

Neben dieser Podiumsdiskussion gab es natürlich noch eine Vielzahl an weiteren Themen und Referenten - hier eine kleine Auswahl der Referenten.
Auszug der Referenten auf dem PMK2018




In Summe ein Thema, bei dem es unterschiedliche Meinungen gibt - meiner Meinung nach darf HR ruhig selbstbewusster auftreten. Wir haben super Jobs und es liegt zu großen Teilen an uns selbst, was wir daraus machen und worüber wir uns Gedanken machen oder auch nicht.

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