Suchmaschinenoptimierung im Personalmarketing


Nachdem ich kurz vor meinem Urlaub bin, schreibe ich heute über ein Thema, welches aus meiner Wahrnehmnung noch von einigen Unternehmen im Bereich Personalmarketing unterschätzt wird und welches bei vielen Personalern die ich kenne nicht unbedingt als relevantestes Thema auf der Agenda steht: Suchmaschinenoptimierung (kurz SEO).

Ist SEO sinnvoll für Personalmarketing (-Kampagnen) oder ist die Investition in dieses Thema Verschwendung von Zeit und Resourcen?

Aber hier erstmal von Anfang an. Was genau ist SEO?


"SEO sind Maßnahmen, die dazu dienen, dass Webseiten im Suchmaschinenranking in den unbezahlten Suchergebnissen auf höheren Plätzen erscheinen" 
(Wikipedia)

Ich möchte mich hier gar nicht über die verschiedenen Methoden und Tools im SEO auslassen, sondern allgemeine Handlungsfelder für das Personalmarketing diskutieren. Wem Begriffe, wie Backlinks, Linkwheel, NoFollow, Market-Samurai, Crawler etc. noch nichts sagen, der ist hier genau richtig. Alle anderen werden sich wahrscheinlich nicht (mehr) die Frage stellen müssen, ob SEO für Personalmarketing sinnvoll ist.

Ich sehe für SEO im Personalmarketing theoretisch drei unterschiedliche Anwendungsbereiche:

1.) SEO für "klassische" Suchmaschinen:
Wer kennt die Situation nicht: Für eine Kampagne oder ein Event wird eine neue Microsite erstellt, aber die erwünschten Besucherzahlen sind nicht so hoch wie erwartet. Wie kann das passieren? Die Seite ist doch optisch ansprechend und eine eigene tolle Domain haben wir uns auch noch dafür ausgesucht. Etwas überspitzt meinen Sie? Bittere Realität sage ich. Ein "schönes" Beispiel zeigt Thorsten zur Jacobsmühlen in seinem Blog

Vorteile: 
Google-Omnipräsenz: Google ist die Suchmaschine Nummer eins. Man muss sich also nur darauf fokussieren, im Suchalgorithmus von Google oben zu stehen.
Wettbewerbsvorteil: Es gibt noch viel zu viele nicht-SEO-optimierte Karriereseiten, von denen man sich gut abheben kann.

Nachteile:
Aufwand: Ein gutes und "natürliches" SEO dauert relativ lang und erfordert eine gewisse Einarbeitung in die Thematik.
Vorsicht: Bei einem "unnatürlichen" SEO besteht die Gefahr, dass Google die entsprechende Seite abstraft.

Hier noch zwei hilfreiche Links, die sich mit dem Thema Onpage-SEO und Offpage-SEO im Personalmarketing beschäftigen.

2.) SEO für Jobboards:
Vorteile:
Bessere Verständlichkeit von Stellenanzeigen: Beim Thema Keyword-Dichte (Verhältnis von der Anzahl eines Keywords zu der Gesamtheit aller Wörter) scheiden sich die Geister. Versucht man Texte (unabhängig davon welche Art von Text) künstlich mit Keywords anzureichern, dann wirken sie oft hölzern und ggf. monoton.
Ich glaube jedoch, dass man schon alleine durch das Bewusstsein, dass man das Wording von Stellenanzeigen SEO-mäßig optimieren sollte, eine bessere Verständlichkeit von Stellenanzeigen erzielen kann. Keine unverständlichen Fachbegriffe, keine internen Abkürzungen oder Begrifflichkeiten etc.
Bessere Platzierung:Wenn man sich beispielhaft an einer Stellenanzeige austestet, wird man sehr schnell merken, dass man sehr gute Effekte erzielen kann. Und das gewünschte Ergebnis wird sich sehr schnell einstellen: Mehr Bewerber.

Nachteile: 
Unterschiedliche Suchalgorithmen: Wenn man auf verschiedenen Jobboards vertreten ist, dann müsste man theoretisch idealerweise für jede einzelne Jobbörse die Stellenanzeigen individuell anpassen. Der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Nutzen.
Nicht-beeinflussbare Faktoren: Neben den Faktoren, die man gut beinflussen kann (Titel, Keyword-Dichte, verwandte Keywords etc.) gibt es von Jobboard zu Jobboard verschiedene Faktoren, die sich auf die Platzierung auswirken. So haben die meisten großen Jobbörsen kostenpflichtige so genannte "refreshs" in Ihrem Angebot, welche nach einer gewissen Zeit Stellenanzeigen wieder aktualisieren. Dagegen hat man mit nicht-kostenpflichtigen Methoden nur wenig Chancen.


3.) SEO für Social Media:
Sascha Lobo hat in einem aktuellen Spiegel-Online-Artikel die Suchfunktionen von Sozialen Netzwerken stark kritisiert. Zu Recht, wie ich finde.

Vorteile:
Weniger Konkurrenz: Da mir hier konkrete Zahlen fehlen ist dieser Punkt eher ein subjektiver Erfahrungswert. Demnach nutzen nur sehr wenige HRler SEO für Facebook oder andere Soziale Netzwerke. Dem entsprechend müssten sich Erfolge auch schneller einstellen, da man auf ein geringeres Konkurrenz-Feld trifft.

Nachteile:
Nicht primäre Suchmaschine: Wenn die eigene Facebook-Karriereseite gut bei der Facebook-Suche gefunden wird, dann ist es praktisch. Man darf sich jedoch nicht so viel Traffic erhoffen, wie bei einer guten Platzierung bei Google.

Jeder, der sich mit dem Thema SEO für Facebook beschäftigen möchte findet hier einen Artikel der Wollmilchsau.



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Kommentare

  1. Ein sehr interessantes Thema, was du hier beschreibst. Aus diesem Ansatz heraus habe ich mir das noch gar nicht angesehen!

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  2. Interessanter Artikel! Die Möglichkeit, Seo in Jobboards zu betreiben, war mir vorher nicht wirklich bewusst.

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  4. Ich habe für meine Homepage eine professionelle Agentur für Suchmaschinenoptimierung beauftragt. Nach einigen Monaten (da SEO sich nicht von heute auf morgen auswirkt) hat sich die Platzierung meiner Webseite extrem verbessert.

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